„Das Zusammensein mit Pferden stärkt unser Vertrauen, unsere Kontrolle über unsere Gefühle, es stärkt unser Selbstbewußtsein und verringert unser Stressniveau. Es verbessert die Konzentrationsfähigkeit, erhöht die Aufmerksamkeitsspanne und dadurch unsere Gedächtnisfunktion.„
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Marc Wübbenhorst wusste lange nichts von seiner Leidenschaft für Pferde. Seine seltene Behinderung hinderte ihm am Sport. Zwar hatten seine Großeltern in Ostfriesland einen Bauernhof. „Aber das war vielleicht zu nah dran“, so Wübbenhorst. Erst mit 35, auch im Rahmen neuer Medikation, erinnerte er sich. „Die Idee ist irgendwie zu mir gekommen, eine Freundin hat mir dann zu dem runden Geburtstag eine Reitstunde geschenkt – auf einem Haflinger“. Nach einigen Jahren wöchentlicher Reituntericht, kam die Reitbeteiligung, dann Ferdinand. „Er war so riesig“. Heute gehört der Umgang mit dem Lippizaner zum Alltag. Eine Lernaufgabe jeden Tag!
„Im Umgang mit dem Pferd finde ich mich. Die Gerüche, die körperliche Anstrengung, die besondere Ort des Verstehens, die emotionale Arbeit.„
Marc Wübbenhorst
Alle wollen Springen, Gallopieren. „Sitz gerade, mach so“, heisst es. Die Äußere Form ist wichtig, sie schult und zeigt ein stimmiges Bild. Sie ist Haltung. Der Umgang mit dem Pferd ist mehr: Er bekommt etwas Magisches, wenn die Beziehung zwischen dem Pferd und dem Reiter stimmt. Dazu gehört, sich aufeinander einzulassen. Die Grenzen und Potentiale des Anderen bedingslos zu akzeptieren, am Werden mutig zu arbeiten. Pferde sind Persönlichkeiten, sie wollen lernen und gebildet werden. Reiten kommt ohne die Beziehungarbeit mit dem Pferd nicht aus, es fordert den gesamten Einsatz von Körper und Seele, es braucht verbindliche Regeln, Verantwortung. Der Umgang mit dem Pferd persönlichkeitsbildend, schult alle Sinne und formt zwei Körper, die sich aufeinander abstimmen und eine gemeinsame Sprache finden.
