10 Und Judas Iskariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohenpriestern, dass er ihn an sie verriete. 11 Da sie das hörten, wurden sie froh und versprachen, ihm Geld zu geben. Und er suchte, wie er ihn bei guter Gelegenheit verraten könnte.
Markus 14 | Lutherbibel 2017 :: ERF Bibleserver
Manches ist ein Spaß auf Kosten anderer, manches ist problematisch: Wenn der Hausmeister sich über den Kaugummi unter dem Tisch beschwert, und das Zusammenbinden von Schnürsenkeln mag zwar nervig sein, verursacht aber keinen echten Schaden. Doch beim Abschreiben von Hausaufgaben wird es heikel. Hier ist Abwägen gefragt und vielleicht auch ein Blick darauf, ob es einen Grund dafür gibt. Wenn jemand verrät, was jemand anderes getan hat, wo jemand sich aufhält oder jemanden anschwärzt, nennt man das: „Petzen“. Vielleicht hast du selbst schon einmal gepetzt. Petzen bedeutet für mich: Die betreffende Person kann nicht länger unbemerkt handeln und wird sofort entlarvt. Zum Beispiel: „Noell hat das Radiergummi gestohlen.“
Das Verraten eines Geheimnisses ist eine große Belastungsprobe für eine Freundschaft.
Wie geht man mit Petzen und Verrätern um? Manchmal denke ich, dass der „Petzer“ eigentlich recht hat. Sie oder er zeigt Unrecht auf und sorgt dafür, dass es Konsequenzen gibt. Ein „Petzer“ ist gewissermaßen wie ein Aufpasser.
Manche Dinge müssen gemeldet werden. Wenn jemand einen anderen quält oder unangebrachte Handlungen begeht, kann man sagen: „Es war sie oder er.“
Andererseits: Wenn man als Freunde ein Geheimnis teilt, behält man es für sich. Und ehrlich gesagt, man redet nicht gerne mit Leuten, die alle Geheimnisse ausplaudern.
Jesus hat Schlimmeres erlebt: Er wurde von seinem Freund Judas verraten. Judas war einer der Jünger Jesu.
Was mag ihn dazu bewogen haben? War es Geld, Macht oder andere Motive? Diese Fragen bleiben offen, aber sie erinnern uns daran, dass selbst die treuesten Anhänger Jesu anfällig für Versuchungen und Schwächen sind. Vielleicht kann man sagen, dass es um das eigene Portemonnaie oder den eigenen Vorteil ging. Das wäre dann wie Korruption. Judas erhielt Geld für das Verraten. Das hat einen unangenehmen Beigeschmack.
Ich glaube, dass man manchmal genauer hinsehen muss, warum jemand petzt, und dass man sagen kann: „Okay, wir finden schon wieder zusammen, lassen wir es gut sein.“ Ist Petzen dasselbe wie Verrat? Verrat wiegt schwer, insbesondere wenn niedrige Beweggründe dahinterstecken.
Letztendlich ist Jesus gestorben und hat allen vergeben und entschuldigt.
Wir sagen: „Jesus ist für die Vergebung der Sünden gestorben.“
Manche behaupten: Judas hat das absichtlich getan und war einfach nur gierig und gemein. Andere sagen: Wenn Judas Jesus nicht verraten hätte, wäre Jesus nicht in den Himmel gekommen.
Ich glaube, dass man Fehler manchmal rückgängig machen kann, indem man offen darüber spricht und sich Jesus als Vorbild nimmt. Vielleicht müssen wir darauf vertrauen, dass der andere verzeiht, wenn wir es wirklich bereuen.
Der Verrat von Judas ist für die Heilsgeschichte von Bedeutung, und vielleicht beginnt er dort, wo die Münzen die Hand wechseln. Er erfüllte alte Prophezeiungen, die lange zuvor vorhergesagt wurden. Dadurch wurde klar, dass Gottes Plan sich erfüllte. Auch wenn Judas Jesus verraten hat, war das ein Teil von Gottes Plan. Der Verrat von Judas zeigt uns auch, dass selbst gute Freunde Fehler machen können. Aber Jesus vergibt uns, wenn wir ihn darum bitten. Trotz des Verrats war Gott immer noch der Herr. Er nutzte den Verrat, um seinen Plan zu erfüllen. Das zeigt uns, dass Gott immer die Kontrolle hat, auch wenn Dinge schiefgehen.
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